Das Wirken von Detlef Knechtel ist beispielhaft für eine Unternehmergeneration, die sich selbst nicht wichtig nahm und nur eine Richtung kannte:
Vorwärts.
Fleiß, Entscheidungsfreude und Pragmatismus machten die Persönlichkeit und den Erfolg des Unternehmers Detlef Knechtel aus. Ein Mann, der schon in Kindertagen beschloss zu beweisen, was in ihm steckt! Dabei begann das Leben des 1921 als jüngstes von drei Kindern geborenen Detlef Knechtel eher holprig.
Eine schwere Krankheit forderte den Sohn einer Bremer Unternehmerfamilie in seinen ersten Lebensjahren heraus. Und prägte ihn. Doch er ignorierte die Beeinträchtigung und erlernte den Beruf des Tischlers. Diesem Handwerk blieb er sein Leben lang verbunden.
Mit der Gründung seiner ersten Firma »mb moderne bauelemente« (1962), der Produktion und dem Handel von Fenstern, Türen und Zargen in Groß Mackenstedt bei Bremen, legte er den Grundstein seiner unternehmerischen Karriere. In den Jahren darauf stellte er sein Können unter Beweis. Gründete eine Niederlassung in Braunschweig (1966) und stellte mit dem Neubau eines der ersten Hochregallager in Deutschland 1972 in Groß Mackenstedt erneut seinen Mut und Instinkt für zukunftsfähige Technologien unter Beweis.
Mit der Eröffnung mehrerer »Selbstbaumärkte« in Norddeutschland wagte er sich auf neues Terrain. Wieder erfolgreich. Mit der Gründung und dem Neubau der Kunststoff-Fensterfabrik KARAT in Groß Mackenstedt zeigte er noch einmal beherzte Entschlossenheit für Neues. Er erkannte die besonderen Möglichkeiten des Baustoffs Kunststoff in der Herstellung von Fenstern und Türen.

Als Unternehmer und Chef schätzte Detlef Knechtel Fleiß und Einsatzbereitschaft. Für zögerliches Verhalten hatte der starke Charakter keinen Sinn. Wer von ihm gesehen und gefördert werden wollte, konnte ihn am besten mit Eigeninitiative und klar formulierten Zielen beeindrucken. Dann konnten Nachwuchstalente unter seiner Führung und Förderung wachsen. Auch das Abgeben von Aufgaben, das Delegieren an von ihm geschätzte Menschen, gehörte zu seinen besonderen Fähigkeiten.
Geliebtes
Bis zuletzt ist Detlef Knechtel sich treu geblieben. Die Arbeit war sein Leben. Aber auch an Kunst und Kultur fand er Gefallen. In seiner Wahlheimat Dötlingen, wo er schon in Kindertagen viel Zeit mit der Familie verbrachte, war er ein großzügiger Mäzen.
Im März 2021 starb Detlef Knechtel fast hundertjährig. Die Gründung der Detlef Knechtel Stiftung war ihm ein letzter Wunsch. Unter anderem mit dem Ziel, das Handwerk in seinem interdisziplinären Kontext zu fördern.
Bildrechte © Gerd Battermann, Dötlingen